Winterliche Klausurtagung des VfA-Präsidiums in Potsdam
Das Präsidium der VfA ist in der vergangenen Woche an drei Tagen in Potsdam zusammengekommen, um sich zu besprechen, auszutauschen, Themen des Berufs zu diskutieren und zu erörtern, wie man den Verband für die Gegenwart und die Zukunft kontinuierlich stärken und das inhaltliche Profil weiter nach außen tragen kann. Erstmals war Lars Kauer, Vorsitzender des Landesverbands Hessen dabei, der bei der letzten BDV neu in das Präsidium gewählt wurde.
Zu den Tagesordnungspunkten gehörten u.a. das Vergabetransformationsgesetz, das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) sowie das Thema E-Rechnung (demnächst wird es zur E-Rechnung eine Fortbildung im Online-Format geben). All diese Themen berühren die Interessen der freischaffenden ArchitektInnen und erfordern eine gemeinsame Positionierung.
So birgt das Vergabetransformationsgesetz die Gefahr, dass die Trennung zwischen Planen und Bauen weiter aufgehoben wird, und dies zu Lasten der freischaffenden ArchitektInnen, deren Aufgabe zunehmend von Generalübernehmern und Generalplanern übernommen werden könnte, welche nicht im Sinne des Bauherren und der Allgemeinheit handeln, sondern lediglich eine Gewinnmaximierung anstreben. Somit würden die kleinen und mittleren Büros aus dem Markt verdrängt.
Eine klare Positionierung erfordern auch die Pläne für den Gebäudetyp E, der zwar weniger „kompliziert“ ist, dessen Planung aber erhöhte Haftungsrisiken sowie größeren Aufwand mit sich bringt und damit in der Planung keineswegs preiswerter wird. Erörtert wurde hier die Forderung nach einer Präqualifizierung, wobei die VfA sich klar gegen eine weitere differenzierende Listenführung positioniert: Dies hätte eine weitere Zersplitterung der Aufgaben der ArchitektInnen zur Folge.
Im wichtigen Bundesland NRW stehen im November Kammerwahlen an, und auch hier gilt: Es müssen mehr freischaffende ArchitektInnen in den Vorständen der Kammern vertreten sein. Die VfA setzt sich dafür ein, dass es in NRW wieder einen/ eine/n Präsidenten/in mit freiberuflichem Hintergrund an der Spitze der Kammer gibt, um die Belange der freischaffenden ArchitektInnen besser zu vertreten.
Nicht zuletzt ging es in der Tagung um die geplante VfA-Datenbank, die in den nächsten Wochen online gestellt wird. Jedes Mitglied, das hier seine spezifische Expertise eintragen möchte, wird für Inhalt und Aktualisierung seines Listeneintrags selbst verantwortlich sein – und kann entscheiden, ob der Eintrag öffentlich oder intern bleiben soll.
Auch in diesem Zusammenhang gilt, was die VfA auszeichnet (und auch als „Markenzeichen“ nach außen vertreten muss): Wir bilden eine Vielfalt von Erfahrungen, Kompetenzen und Modellen der Kooperation ab. Ein Potenzial, das den Verband nach innen stärkt und nach außen einzigartig macht.
Fotos VfA